ABI 1985
am König-Wilhelm-Gymnasium (KWG)
in Höxter

Letzte Aktualisierung: 12. August 2008 23:00
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Zum Tode von Michael Bludau möchten wir aus einem Artikel der Neuen Westfälischen zitieren:


Foto: Chr. Longére

Engagierter Bürger und Zeitzeuge

Oberstudiendirektor a. D. Michael Bludau im Alter von 81 Jahren gestorben

Höxter (lon). Als "Anreger, Ratgeber, Freund und Mitmensch" war Oberstudiendirektor a. D. Michael Bludau in Höxter hoch geschätzt. Er selbst bezeichnete sich als "bekennenden Höxteraner". Mit seinem Tod verliert die Stadt, die ihm zur Wahlheimat wurde, einen "scharfsinnigen Beobachter und rastlos für die Erziehung und Bildung tätigen, von preußischem Pflichtgefühl und christlichen Werten tief durchdrungenen Bürger und Zeitgenossen".

14 Jahre lang, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1990, steuerte Bludau das "Schulschiff" König-Wilhelm-Gymnasium sicher durch alle Untiefen. Bludaus 80. Geburtstag am 27. Oktober 2006 nahm dessen Nachfolger im Amt des Schulleiters, Dr. Gerd-Reiner Mayer, zum Anlass für eine Würdigung, die außerordentliche Hochachtung bezeugt. Die Lebensskizze des Jubilars, schrieb Mayer, lese sich schon bis zur Verabschiedung aus dem aktiven Schuldienst "wie eine Zeitchronik der Kriegs- und Nachkriegsjahre".

In Königsberg (Ostpreußen) geboren, habe Bludau nach Kriegsdienst, Gefangenschaft und Vertreibung "mit leeren Händen vor einem neuen Anfang" gestanden: Verspätetes Abitur, Schnellausbildung zum Volksschullehrer, ein zweijähriger Einsatz als "Wanderlehrer" gleichzeitig in vier Dörfern der damaligen DDR kennzeichnen die Schwierigkeiten des Berufsstarts. Um seine Lehrtätigkeit auf eine solide wissenschaftliche Basis zu stellen, habe sich der begeisterte Pädagoge 1950 entschieden, in den Westen zu gehen, und ein breit gefächertes Studium mit den Schwerpunkten Englisch und Deutsch begonnen.

Nach sechs gymnasialen Berufsjahren in Köln kam Bludau 1964 in den Kreis Höxter. Am Städtischen Gymnasium Bad Driburg wurde er zum ständigen Vertreter des Schulleiters ernannt. Seine Vorstellungen von vielseitiger und gesellschaftlich verantwortlicher Pädagogik setzte er auch als Autor und Herausgeber fachdidaktischer Publikationen sowie als Mitglied der Richtlinienkommission um. Einstimmig wählte ihn der Rat der Stadt Höxter 1976 als Nachfolger Fritz Bürmanns zum Leiter des König-Wilhelm-Gymnasiums. In intensivem Kontakt mit Kollegium, Eltern, Schulträger, Schulaufsicht und Sponsoren, so Mayer, habe Bludau "nach sinnreichen Lösungen auch außerhalb ausgetretener Pfade" gesucht, um "das Ideal einer ganzheitlichen Bildung an seiner Schule nach Kräften zu verwirklichen".

Auch außerhalb der Schule setzte sich Bludau aktiv für die Pflege der Fremdsprachen als Brücken für die internationale Verständigung ein. Er war einer der Initiatoren der 1980 besiegelten Städtepartnerschaft zwischen Höxter und Sudbury. Für sein herausragendes gesellschaftliches Engagement wurde Bludau 1988 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Seinem Forscherdrang und pädagogischen Elan blieb der Pensionär treu, indem er seine Basis vom Gymnasium an die Volkshochschule verlegte. Zunehmend widmete er sich dem Leben und Werk Hoffmanns von Fallersleben und initiierte 2002 die "Corveyer Hoffmann-von-Fallersleben-Rede".

"Wie könnt ich dein vergessen", beginnt eines der Lieder aus der Feder Hoffmanns, dessen Anfangszeile in seinen Grabstein auf dem Friedhof in Corvey eingemeißelt ist. Michael Bludau wird in Höxter unvergessen bleiben.

"Unseren Direx" werden wir gewiss nie vergessen!
 


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